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Eine kleine Auswahl empfehlenswerter Western wird hier vorgestellt. Es handelt sich vorwiegend um relativ authentische Indianerfilme neueren Datums, aber auch um ausgesuchte Klassiker:

authentische Indianerfilme
chronologische Reihenfolge der Handlung
weitere klassische Western
Reihenfolge nach Produktionsjahr
Rapa Nui
Ringo
The New World
12 Uhr Mittags
Black Robe - Am Fluß der Irokesen
Die Glorreichen Sieben
The Broken Chain
Der Mann, der Liberty Valance erschoß
Der letzte Mohikaner
Zwei glorreiche Halunken
Tecumseh - Im Zeichen des Pantherauges
Spiel mir das Lied vom Tod
Ein Mann, den sie Pferd nannten
Man nannte ihn Hombre
Der Mann, den sie Pferd nannten (2. Teil)
Mackenna's Gold
Triumph des Mannes, den sie Pferd nannten
Long Riders
Der mit dem Wolf tanzt
Young Guns
Cheyenne
Young Guns II
Der gebrochene Pfeil
Erbarmungslos
Geronimo - Das Blut der Apachen
Maverick
The Missing
Tombstone

Wyatt Earp

Wild Bill

The James Gang

Schneller als der Tod

Open Range - Weites Land

Die Ermordung des Jesse James ...

Todeszug nach Yuma

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Die Western


Western – Eine dehnbare Bezeichnung für Filme, die eines gemeinsam haben: Es geht um Cowboys, Revolverhelden, Sheriffs, Indianer, Soldaten, Trapper usw. im ehemaligen „Wilden Westen“ der USA. Die Handlung kann aber auch im Osten, in Mexiko, in Kanada oder Alaska platziert sein. Indianer werden – mit wenigen Ausnahmen – meist als blutrünstige Wilde dargestellt. Doch es findet ein Umdenken statt. Die wenigen Western, die in den letzten Jahrzehnten entstanden, sind häufig realistischer (z. B. EIN MANN DEN SIE PFERD NANNTEN,  DER MIT DEM WOLF TANZT, GERONIMO).

Eine Einteilung ist sehr schwierig: Cowboyfilme, Indianerfilme, Trapperfilme, Western-Klassiker, Italowestern („Spaghettiwestern“), deutsche Western (v. a. Karl-May-Filme ) usw. Daneben wären noch Western-Serien für das Fernsehen (z. B. Bonanza, High Chaparral u. v. a. m.) zu erwähnen.


Diese Tatsachen sollte sich der echte Westernfan stets vor Augen halten:

Eine groteske Verfälschung der historischen Wirklichkeit in der Geschichte der USA stellt auch heute noch das Kapitel Indianer und Indianerkriege dar. Storyschreiber und Filmemacher haben seit nun fast 100 Jahren ein Geschichtsbild der zwangsläufigen Auseinandersetzungen des Roten mit dem Weißen Mann kolportiert, das unbedingt einer Korrektur bedarf. In einem naiven Klischeebild wurde in das allgemeine Verständnis hineinprojiziert, als hätte die unterlegene US-Armee nur durch Heldenmut und unvorstellbare Opfergänge einen überlegenen Gegner überwinden können. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Zwischen 1793 und 1891 stehen über 400000 getöteten Indianern nur 2283 gefallenen US-Soldaten gegenüber. Das bedeutet: Der als blutrünstig diffamierte Rote Mann hat in 100 Jahren kämpferischer Auseinandersetzungen soviel US-Soldaten getötet, wie in einer halben Stunde in der Schlacht bei Gettysburg gefallen sind.

In dem Western DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS sagt der Zeitungsverleger:
"Wenn du die Wahrheit kennst, drucke die Legende."


Traumkulisse: Monument Valley

John Ford ließ sich im Oktober 1938 mit seinem Tross im Monument Valley nieder und verpflichtete die meisten Navajos als Statisten. Sein Film wurde am 2. Februar 1939 in Los Angeles uraufgeführt und wurde gegen die übermächtige Konkurrenz von VOM WINDE VERWEHT (GONE WITH THE WIND) für 7 Oskars nominiert und gewann in den Kategorien „Beste Musik“ und „Bester Nebendarsteller“ (Thomas Mitchel): STAGECOACH lief in den deutschen Kinos als RINGO und wird heute noch als bester Western aller Zeiten gehandelt.

Er machte einen jungen Mann zum Star, der als John Wayne zum Inbegriff des romantischen Western wurde. Zusammen mit John Ford, seinem väterlichen Freund, kehrte er noch viele Male ins Monument Valley zurück und drehte Filme wie

die alle zu Welterfolgen wurden.

Anfang der 60er Jahre drehte John Ford sogar einen Indianerwestern. Mit CHEYENNE (CHEYENNE AUTUMN) setzte er dem Volk, das in seinen Western meist die Bösewichte abgab, ein Denkmal. „Dieser Film war meine Wiedergutmachung an ihnen“, sagte er. „Jede Geschichte hat zwei Seiten und ich wollte die Story mal vom Standpunkt der Indianer erzählen. Seien wir doch mal ehrlich. Wir haben die Indianer schlecht behandelt.“ Die Navajos, die in fast allen Western des Regisseurs mitgespielt hatten, bedankten sich, indem sie den markantesten Punkt im Monument Valley (dort stand die Kamera bei Panorama-Aufnahmen) „Ford’s Point“ nannten.


Filmstädte: Old Tucson und Mescal

RIO BRAVO war ein Welterfolg, festigte den Ruhm von John Wayne, der durch STAGECOACH (RINGO) zum Star geworden war und in Old Tucson einige seiner besten Western drehte.

Old Tucson wurde 1939 vor den Toren des wirklichen Tucson errichtet. Columbia Pictures brauchten eine möglichst originalgetreue Nachbildung des historischen Tucson für ihren Film ARIZONA, der an den Originalschauplätzen entstand. 150000 Dollar gaben die Produzenten für die Stadt aus, die nach Abschluß der Dreharbeiten stehen blieb und auch für andere Western Verwendung fand:

Old Tucson ist seit 1959 auch ein Vergnügungspark. Western werden kaum noch gedreht.

In Mescal, 40 Meilen südlich von Tucson in der Wüste, wurde TOMBSTONE mit Kurt Russel und Val Kilmer gedreht. Anders als Old Tucson ist Mescal eine Geisterstadt, wenn nicht gedreht wird. Hier wurden über 50 Filme und Fernsehfilme aufgenommen. 1994 wurde in Mescal SCHNELLER ALS DER TOD (THE QUICK AND THE DEAD) mit Sharon Stone und Gene Hackman gedreht.



Rapa-Nui                     zur Übersicht
Kevin Costner präsentiert hier zwar keinen Western, aber einen herrlichen Monumentalfilm über die Legende von der Osterinsel mit beeindruckenden Landschaftsbildern (1993/ca. 102 min.).
Regie: Kevin Reynolds ("Robin Hood")
Drehbuch: Tim Rose Price, Kevin Reynolds
Musik: Stewart Copeland
Produzenten: Kevin Costner, Jim Wilson
Darsteller: Jason Scott Lee, Esai Morales, Sandrine Holt, Zac Wallace, George Henare

Rapa Nui - Nabel der Welt - nennen die Eingeborenen ihre Heimat, die Osterinsel. Schon lange bevor ein holländischer Seefahrer 1722 die entlegenste, von Menschen besiedelte Insel der Welt entdeckte, spitzte sich die Situation auf der Osterinsel zwischen den herrschenden Langohr-Aristokraten und der Klasse der unterdrückten Kurzohr-Arbeiter dramatisch zu.
Zur Feier der alljährlichen Wiederkehr der Rußseeschwalben, die an den ersten König Hotu Matua erinnern, bestimmt jeder Langohr-Clan aus seinen Reihen ein Mitglied für einen gnadenlosen Wettkampf. Wer seinem Oberhaupt als erster das Gelege der Rußseeschwalben unversehrt bringt, ist Sieger und kürt seinen Häuptling damit ein Jahr zum Vogelmann, den mächtigsten Mann der Insel.

Erfolgsproduzent Kevin Costner, der bereits mit seinem Meisterwerk DER MIT DEM WOLF TANZT Millionen von Kinobesuchern begeisterte, und Regisseur Kevin Reynolds erzählen die dramatischen Ereignisse um die beiden erbitterten Wettkämpfer Noro und Make, die für die Liebe einer Frau zu jedem Opfer bereit sind.  


The New World                     zur Übersicht
(2005/ca. 135 min.)
Regie und Drehbuch: Terrence Malick ("Der schmalte Grat")
Musik: James Horner
Darsteller:
Colin Farrell, Christian Bale,
Q'Orianka Kilcher, Christopher Plummer, Wes Studi, August Schellenberg

Nach einer unvorstellbar langen Reise über den Ozean erreichen im April 1607 drei Segelschiffe aus England kommend Amerika. An Bord der "Susan Constant" ist auch der junge Abenteuerer John Smith (Colin Farrell), der wegen Befehlsverweigerung gehängt werden soll. In der "neuen Welt" angekommen, gibt ihm Captain Newport (Christopher Plummer) die Freiheit zurück, denn in der unbekannten Wildnis wird jeder Mann gebraucht. Als die Eindringlinge auf die Ureinwohner treffen, ahnen sie nicht, dass die "neue Welt" für die Eingeborenen des Stammes von Häuptling Powhatan (August Schellenberg) in Wahrheit eine uralte Welt ist. Konflikte sind unvermeidlich, doch Smith versucht, den Stämmen friedlich zu begegnen. Dabei lernt er die wunderschöne Pocahontas (Q'Orianka Kilcher) kennen und lieben. Dies ist der Auftakt einer der größten Legenden der amerikanischen Historie und gleichzeitig der unaufhaltsame Beginn von tödlichen Rivalitäten.

Terrence Malick verfilmte die berühmte Pocahontas-Geschichte aus einem neuen und sehr persönlichen Blickwinkel mit den Superstars Colin Farrell ("Alexander") und Christian Bale ("Batman Begins"). Das Ergebnis ist ein atemberaubender Film mit unvergesslichen Bildern.


Black Robe – Am Fluß der Irokesen                     zur Übersicht
(1991/ca. 97 min.)
Regie: Bruce Beresford („Miss Daisy und ihr Chauffeuer“ – 3 Oscars)
Drehbuch: Brian Moore (frei nach dem Roman "Black Robe")
Musik: George Delerue
Produzenten: Robert Lantos, Stephane Reichel, Sue Milliken

1634 bricht Laforgue (Lothaire Bluteau) auf, um den kanadischen Indianern die Zivilisation zu bringen. Er gerät in eine Welt, in der für ihn Schrecken zur Realität wird. Die Indianer begegnen ihm mit Mißtrauen – sie sehen in ihm einen Zauberer, der sie töten will. Als Laforgue und die ihn eskortierenden Algonkins in die Hände der kriegerischen Irokesen geraten, muß der Weiße erkennen, wie dicht Zärtlichkeit und Folter, Schmutz und Schrecken, nebeneinander existieren. Vom Feind gemartert, und nur knapp dem Tod entkommen, werden sie alle, Laforgue, der Häuptling Chomina (August Schellenberg) und die Indianerin Annuka (Sandrine Holt) am Ende ihre natürliche Unschuld verloren haben ...

BLACK ROBE wurde in Kanada mit sechs Genie Awards ausgezeichnet: Bester Film – Beste Regie – Beste Kamera – Bester Nebendarsteller – Beste Art Direction – Beste Drehbuch-Adaption


The Broken Chain                   zur Übersicht 
(1993: „The Broken Chain“/ca. 89 min.)
Regie und Produzent: Lamont Johnson
Drehbuch: Earl W. Wallace
Musik: Charles Fox

Darsteller: Pierce Brosnan, Eric Schweig, Wes Studi, Buffy Saint-Marie

1755 tobt in Nordamerika ein blutiger Krieg: Die sechs Stämme der Irokesen kämpfen mit den Engländern gegen die feindlichen Franzosen um die Vorherrschaft. Joseph Brant (Eric Schweig), ein junger indianischer Krieger, und der Engländer Sir William Johnson (Pierce Brosnan), der Beauftragte des Englischen Königs George II., ziehen mit ihren Truppen in die grausame Schlacht bei Fort Carillon. Doch die Franzosen sind stärker als vermutet. Viele tapfere Soldaten und Indianer müssen ihr Leben lassen. Sieglos kehren die Krieger heim. Johnson, der Josephs Qualitäten als großen Krieger und Führer erkannt hat, schickt ihn in eine englische Schule, die sein Leben für immer verändern wird. Wieder in seiner Heimat, muß Joseph erkennen, daß die weißen Siedler immer zahlreicher ins Land strömen und die Indianer aus ihren angestammten Gebieten verdrängen. Er muß etwas unternehmen, damit sein Volk überleben kann ... 

Authentischer Indianerfilm mit bekannten indianischen Darstellern, wie Eric Schweig (Der letzte Mohikaner, The Missing) und Wes Studi (Der letzte Mohikaner, Geronimo), sowie dem späteren James Bond-Darsteller Pierce Brosnan!


Der letzte Mohikaner                     zur Übersicht
(1992: „The Last Of The Mohicans“/ca. 108 min.)
Regie: Michael Mann („Miami Vice“)
Drehbuch: Michael Mann und Christopher Crowe
Musik: Trevor Jones, Randy Edelman
Produzenten: Michael Mann und Hunt Lowry
Darsteller:
Daniel Day-Lewis ("Die Bounty", "Ghandi", "Im Namen des Vaters"), Madeleine Stowe, Russel Means, Eric Schweig, Jodhi May, Wes Studi

Hawkeye (Daniel Day-Lewis), ein Indianer weißer Abstammung, Adoptivsohn des letzten Mohikaners Chingachgook (Russel Means), ist Inbegriff und Verkörperung des freien Mannes, der mit seinem Vater und Stiefbruder Uncas (Eric Schweig) in Einklang mit der Natur lebt. Als es 1757 zwischen britischen und französischen Truppen zu einem erbitterten Kampf um das Kolonialland Amerika kommt, brechen auch Haß und Feindschaft zwischen den Mohikanern und den Huronen (und deren Anführer Magua) aus. Der sinnlose Krieg bringt unvorstellbares Grauen über die Menschen und die Zerstörung einer paradiesischen Landschaft. Hawkeye verliebt sich in Cora (Madeleine Stowe), der Tochter des englischen Offiziers Colonel Munro (Maurice Roeves), die er bei einem Überfall der Huronen in letzter Sekunde retten kann. Doch die Huronen und deren Anführer Magua (Wes Studi) greifen erneut an. Diesmal geraten Cora und ihre Schwester Alice (Jodhi May) in Gefangenschaft. Trotz aller scheinbaren Gegensätze zwischen den Liebenden und unzähliger Gefahren, kämpft Hawkeye um Liebe und Gerechtigkeit ...

Chingachgook, Uncas, Hawkeye im Kampf v.l.: Chingachgook, Uncas, Hawkeye

Daniel Day-Lewis ist bekannt für die sorgfältige Auswahl und Vorbereitung seiner Rollen. Vor "Der letzte Mohikaner" machte er drei Jahre Filmpause. Vor seinem neuen Film "Gangs Of New York"  von Martin Scorsese (Kinostart: 25.12.02 in den USA) nahm der Schwiegersohn von Arthur Miller eine knapp vierjährige Auszeit und arbeitete als Schuster in Florenz.


Tecumseh – Im Zeichen des Pantherauges                     zur Übersicht
(1994: „Tecumseh, The Last Warrior“/ca. 90 min.)
nach dem Buch von James Alexander Thom "Panther in the Sky"
Regie: Larry Elikann
Musik: David Shire
Produzent: Lynn Raynor

Der Stamm der Shawnee-Indianer ist vom Aussterben bedroht. Zu viele Brüder und Schwestern sind schon in den blutigen Schlachten gegen die weißen Siedler gefallen. Als Tecumseh (Jesse Borrego) geboren wird, schöpfen die Menschen wieder Hoffnung, denn seine Geburt steht unter einem günstigen Stern. Der große Krieger Tecumseh wird im Zeichen des Pantherauges geboren, das ihm Glück und eine große Zukunft voraussagt. Er ist auserkoren, sein Volk vor der kriegerischen Expansionspolitik der weißen Siedler zu beschützen und für sie Land zu erobern, damit sie in Frieden leben können. Als sein Vater am Schlachtfeld getötet wird, übernimmt Tecumseh die Führung des Stammes. Er ist bereit für sein Volk zu kämpfen bis auf den letzten Mann, auch wenn es sein Leben kostet ...


Ein Mann, den sie Pferd nannten                     zur Übersicht
(USA 1969: „A Man Called Horse“/ca. 110 min.)
Regie: Elliot Silverstein
Drehbuch: Jack de Witt
Musik: Leonard Rosenman
Produzent: Sandy Howard
Darsteller: Richard Harris, Judith Anderson, Jean Gascon, Manu Tupou, Corinna Tsopei

Sie hatten noch nie einen Weißen gesehen. Sie legten ihm einen Strick um den Hals und Häuptling Gelbe Hand schenkte ihn seiner Mutter Büffelkuh-Haupt als "Lasttier". Unter dem Namen "Pferd" dient er ihr fortan als Sklave. So kommt der englische Aristokrat Lord John Morgan (Richard Harris) während einer Jagdexpedition 1851 in das Lager der Yellow-Hand-Sioux. In eine Welt, aus der es für ihn kein Entrinnen gibt. Aber leben ist besser als sterben. Und er zahlt den Preis, den sie von ihm verlangen. Er unterzieht sich ihren Ritualen. Er tötet zwei feindliche Schoschonen. Er bringt ihnen den ersten Skalp. Nun wird er von ihnen respektiert. Um allerdings als vollwertiger Krieger anerkannt zu werden, muß er ein blutiges Ritual über sich ergehen lassen. Er besteht die grausamste aller Prüfungen: das Ritual des Sonnengelübdes, das weit über die Vorstellungskraft der zivilisierten Welt hinausgeht. Und dann nimmt er sich eine ihrer Frauen. Aber er will nach England zurück. Die Schoschonen starten ein erneutes blutiges Gemetzel. Der Häuptling wird ihr Opfer und Johns junge Frau stirbt in seinen Armen. Der Mann, den sie Pferd nannten, ist jetzt ihr Anführer und - ein freier Mann ...

Hart, spannend und authentisch!
Richard Harris brilliert in diesem sorgfältig recherchiertem Filmepos, das sich um ein realistisches Portrait des Lebens der nordamerikanischen Sioux-Indianer im frühen 19. Jahrhundert bemüht.
Um die Indianerkostüme so authentisch wie möglich zu gestalten, traf sich der Produktions-Designer mit echten Indianern. Er musste jedoch feststellen, dass deren Wissen um indianische Kleidung auf den Kostümern basierte, die in den Hollywoodstudios entworfen wurden.

 

Der Mann, den sie Pferd nannten (2. Teil)                     zur Übersicht
(1976: „The Return Of A Man Called Horse“/ ca. 112 min.)
Regie: Irvin Kershner
Drehbuch: Jack Dewitt (nach dem Roman "A Man Called Horse" von Dorothy M. Johnson)
Musik: Laurence Rosenthal
Produktion: Terry Morse, Jr., Sandy Howard, Richard Harris
Darsteller: Richard Harris, Gale Sondergaard, Geoffrey Lewis, Bill Lucking, Jorge Luke

Nach sieben Jahren kehrt Lord John Morgan aus England zurück. Entsetzt stellt er fest, daß seine Freunde, die Yellow-Hand-Indianer, vertrieben worden sind und nun ein trauriges Dasein fristen. Das Land ist nicht wiederzuerkennen: Unzählige Gruppen geldgieriger Pelzjäger und Händler haben die Indianer gegeneinander aufgehetzt. Doch dagegen hat Morgan einen Plan: Er treibt seine roten Brüder zum Widerstand ...

Akribisch recherchiert, überzeugt auch die Fortsetzung des legendären Westerns mit einem authentischen Bild vom Leben der Indianer.


Triumph des Mannes, den sie Pferd nannten (3. Teil)                     zur Übersicht
(ca. 84 min.)
Regie: John Hough
Darsteller: Richard Harris, Michael Beck, Ana de Sade, Vaughn Armstrong

Dakota 1875: Im Lande der Sioux wird Gold gefunden. Blutige Konflikte zwischen den Indianern und fremden Eindringlingen sind unausweichlich. John Morgan, "Der Mann, den sie Pferd nannten", ein britischer Aristokrat, der sich den Indianern angeschlossen hat und für ihre Rechte kämpft, bemüht sich, die Gegner zur Besonnenheit aufzurufen. Bei einem Überfall kommt er ums Leben. Glücklicherweise ist Koda, Morgans Sioux-Sohn, rechtzeitig aus dem Osten zurückgekehrt. Er tritt die Nachfolge seines Vaters an. Gemeinsam mit dem Indianermädchen Redwing startet Koda einen Feldzug gegen die verbrecherischen Invasoren, die brutalte Morde begehen und sie, um den Konflikt zu schüren, so gestalten, als wären sie von Sioux-Kriegern ausgeführt worden. Nach einem mörderischen Show-Down gelingt es, die Goldsucher zu vertreiben. Die Indianer haben ihr Recht bekommen. Redwing und Koda triumphieren.


Der mit dem Wolf tanzt                     zur Übersicht
(USA 1990: "Dances With Wolfes"/Spezialedition ca. 227 min.)
Regie: Kevin Costner
Drehbuch: Michael Blake (nach seinem Roman)
Musik: John Barry
Produzenten: Jim Wilson und Kevin Costner
Darsteller:
Kevin Costner, Mary McDonnell, Graham Greene, Rodney A. Grant,Tantoo Cardinal, Floid Red Crow Westerman

1860: Nordstaaten-Leutnant John J. Dunbar (Kevin Costner) erleidet im Bürgerkreig eine schwere Verletzung und läßt sich auf einen abgelegenen Außenposten in South Dakota versetzen. Er will den Wilden Westen erleben, bevor es ihn nicht mehr gibt. Einsamkeit und Angst vor den Sioux bestimmen sein Leben. Sein einziger Freund wird ein Wolf. Eines Tages findet Dunbar eine verletzte Sioux-Indianerin und bringt sie in ihr Dorf. Er kommt dort erstmals mit den Sioux in Kontakt. Anfangs noch zurückhaltend und scheu, kommen sich Dunbar und die Indianer bald näher. Sie nehmen ihn in ihren Kreis auf und geben ihm den Namen „Der mit dem Wolf tanzt“. Er lernt ihre Sprache. Er verliebt sich in "Steht-mit-einer-Faust" und heiratet sie. Doch die Idylle währt nicht lange: Die Armee rückt vor - und Dunbar gilt inzwischen als Verräter!

Szenen aus DER MIT DEM WOLF TANZT unvergessliche  Bilder
aus dem oscargekrönten Film

Ausgezeichnet mit 7 Oscars:
Bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, beste Kamera, bester Schnitt, bester Ton, beste Musik
 

Bei Produktionskosten von gerade mal 19 Millionen Dollar spielte der Film weltweit 424 Millionen Dollar ein.
Authentizität war das oberste Gebot. Viele Dialoge in der Indianersprache Lakota werden mit Untertiteln übersetzt. Im ganzen Land wurde per Anzeige nach Darstellern mit indianischer Abstammung gesucht. Sprachlehrer brachten den Akteuren in einem Crashkurs den schwierigen Lakota-Dialekt der Sioux bei. In den Szenen mit der Büffelherde verzichtete man auf Computeranimation. Alle 2500 Tiere sind echt. Dazu kamen 300 Pferde und 2 Wölfe. Bei der Büffeljagdszene holte sich Regieneuling Kevin Costner Hilfe bei Kollege Kevin Reynolds (Rapa-Nui, Robin Hood, Waterworld).
Die 4-Stunden-Spezial-Editon (In den Kinos lief die gekürzte Fassung von ca. 180 min.) bietet für alle, die sich in die Figuren und die Aufmachung verliebt haben, eine Gelegenheit von beiden mehr zu erleben. Für diese zusätzliche Stunde hätte Kevin Costner einen achten Oscar verdient.

"Sungmanitu tanka ob waci". So heißt "Der mit dem Wolf tanzt" auf Lakota, der indianischen Sprache, die im Film gesprochen wird.  Der Lakota-Stamm bildet mit den Dakota und Nakota das Volk der Sioux. Seine Sprache ist akut vom Aussterben bedroht. Nur noch geschätzte 5000 Indianer in den Reservationen von South Dakota sprechen sie. Meist sind sie mittleren oder fortgeschrittennen Alters. Kinder lernen Lakota nicht mehr als Muttersprache, sondern im Schulunterricht. Meist bleibt es bei ein paar Grundworten und Zahlen. Nachdem die Indianer ihr Land verloren haben, drohen nun auch die Reste ihrer Kultur unterzugehen.

Erhält DER MIT DEM WOLF TANZT eine Fortsetzung? Die Internationalmedia AG hat in Zusammenarbeit mit IMF die Rechte an dem bislang unveröffentlichten Manuskript "The Holy Road" (Die heilige Straße) von Michael Blake erworben, teilte das Münchner Unternehmen am Dienstag, den 24.04.01, mit. Im Zentrum von Blakes neuem Werk steht das Schicksal der Indianer nach dem Eindringen der Weißen in ihre Territorien. Blake hatte für das Drehbuch "Der mit dem Wolf tanzt" mit Kevin Costner in der Hauptrolle einen Golden Globe und einen Oscar erhalten.


Cheyenne                     zur Übersicht
(USA 1964: "Cheyenne Autumn"/119 min.)
Regie: John Ford
Drehbuch: James R. Webb
Musik: Alex North
Produzent: Bernard Smith
Darsteller:
Richard Widmark, Karl Malden, Sal Mineo, Carroll Baker, Ricardo Montalban, Dolores Del Rio, Gilbert Roland, Arthur Kennedy, James Stewart, Edward G. Robinson

Im Herbst 1878 vegetieren die letzten Überlebenden des einst so stolzen Stammes der Cheyenne unter unmenschlichen Bedingungen im Reservat in Oklahoma vor sich dahin. Viele Indianer sterben an Kälte und Hunger. Eines Nachts machen sich die Cheyenne zur Flucht bereit - sie wollen in ihre Heimat nach Wyoming zurückkehren. Die US-Kavallerie erhält den Befehl, die Flüchtigen zurückzubringen. Obwohl sich Captain Archer (Richard Widmark) auf die Seite der Cheyenne schlägt, überleben nur wenige den Todesmarsch ins Land ihrer Väter.

"Ich habe mehr Indianer umgebracht als Custer, Beecher und Chivington zusammen", sagte Regisseur John Ford ("Rio Grande"). Sein letzter Western sollte eine Wiedergutmachung sein (siehe auch weiter oben!) und prangert den Vernichtungsfeldzug gegen die Indianer an. Es entstand ein ehrliches, grandios inszeniertes Epos über das Schicksal der amerikanischen Ureinwohner mit überwältigendem Staraufgebot.

John Fords CHEYENNE

Ansprechendes Kinoposter
zu John Fords CHEYENNE
mit Starbeseztung

Besonders zu empfehlen: Die DVD-Fassung mit ca. 151 Minuten Gesamtlänge als ungeschnittene Originalversion (ca. 30 min. mehr! geschnittene Passagen in Englisch mit deutschen Untertiteln).



Der gebrochene Pfeil                     zur Übersicht
(1950: "Broken Arrow"/ca. 89 min.)
Regie: Delmer Daves
Drehbuch: Albert Maltz nach der Novelle "Blood Brother" von Elliott Arnold
Musik: Hugo Friedhofer
 
Produktion: Julian Blaustein
Darsteller: James Stewart, Jeff Chandler, Debra Paget, Basil Ruysdael, Will Geer, Joyce MacKenzie, Arthur Hunnicutt

Der Wilde Westen im Jahre 1870. Der Kampf zwischen Apachen und Weißen fordert immer wieder seine blutigen Opfer, denn das indianische Volk wehrt sich unerbittlich gegen die Unterdrückung durch den weißen Mann.
Tom Jeffords (James Stewart), ein ehemaliger Fährtensucher der US-Armee, kämpft einen fast aussichtslosen Kampf: Er will Frieden zwischen Weißen und Apachen! Seine Friedensmission führt ihn direkt in das feindliche Apachenlager, wo er den jungen Häuptling Cochise (Jeff Chandler) kennenlernt. Die beiden so verschiedenen  Männer verbindet schon nach kurzer Zeit eine echte Freundschaft, denn beide verfolgen das gleiche Ziel. Tom lernt alles über das indianische Volk und heiratet sogar das Apachenmädchen Sonseeahray (Debra Paget). Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den beiden ...

Weltstar James Stewart, der durch Filme wie "Winchester 73", oder Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" zu einer wirklichen Hollywoodgröße geworden ist, brilliert auch in diesem Westernklassiker durch sein schauspielerisches Können.

Jeff Chandler in der Rolle des Cochise gilt als der Wegbereiter für eine Reihe von Hollywood-Edelwestern, in denen Indianer nicht als tumbe Wilde, sondern als Opfer der Unterdrückung durch weiße Siedler dargestellt wurden. Chandler spielte noch zwei weitere Male den Cochise:



Geronimo – Das Blut der Apachen                     zur Übersicht
(USA 1993: "Geronimo: An American Legend"/ca. 105 min.)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: John Milius und Larry Gross
Musik: Ray Cooder
Produktion: Walter Hill und Neil Canton
Großes Staraufgebot: Jason Patric, Robert Duvall, Gene Hackman, Wes Studi, Matt Damon

Geronimo (Wes Studi), der letzte Apachen-Häuptling, befehligt nur noch eine Handvoll Krieger. Der Rest des Indianer-Stammes ist tot oder im Reservat. 5000 Mann der US-Army sowie 3000 mexikanische Soldaten jagen den furchtlosen, unbeugsamen Big Chief und seine Gefolgschaft. Doch Geronimo, dessen Mut und Tapferkeit im Westen längst Legende sind, ist vorerst weder mit Waffengewalt noch mit Versprechungen zur Aufgabe zu bewegen. Ein entwürdigendes Leben im Reservat? Unvorstellbar! Für die Freiheit seines Volkes geht der große Geronimo ein letztes Mal auf’s Ganze ...

GERONIMO hat im Kino gefloppt: In Deutschland wollten den Film nur 53000 Zuschauer sehen, was v. a. daran liegen dürfte, daß das Interesse an Western z. Zt. gering ist. DER MIT DEM WOLF TANZT war sicherlich ein Sonderfall. Für Western- und Indianerfans ist GERONIMO allerdings ein Muss. Der kritische Western ist toll gespielt, grandios und packend dargestellt. Die Geschichte über den fünfjährigen Freiheitskampf des legendären Apachenhäuptlings Geronimo (1829 - 1909) greift auf das Buch "Die Wahrheit über Geronimo" zurück, das Lieutenant Davis 1929 veröffentlichte. Er wird im Film in einer Nebenrolle von Matt Damon gespielt.


The Missing                     zur Übersicht
(USA 2003: „The Missing“/ca. 137 min.)
Regie: Ron Howard ("A Beautiful Mind")
Drehbuch: Ken Kaufman
Darsteller: Cate Blanchett, Tommy Lee Jones, Aaron Eckhart, Evan Rachel Wood, Jenna Boyd, Eric Schweig

1885 im Südwesten der USA: Maggie (Cate Blanchett)  lebt mit ihren Töchtern Lilly (Evan Rachel Wood) und Dot (Jenna Boyd) auf einer entlegenen Farm. Einfach, aber friedlich. Bis Lilly von dem psychopathischen Indianer Pesh-Chidin (Eric Schweig) entführt wird. Da die Behörden nicht reagieren, sieht Maggie nur eine Chance, Lilly zu retten: Sie muss ihren verhassten Vater (Tommy Lee Jones) um Hilfe bitten, der sie vor Jahren im Stich ließ und jetzt als "Indianer" lebt. Mit Dott im Schlepptau nehmen sie die Verfolgung auf.

Nach langjähriger Pause: Ein klassischer und spannender Indianerwestern. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Eidson. Tommi Lee Jones und Cate Blanchett beweisen wieder einmal ihre Wandlungsfähigkeit. Ebenfalls grandios: der erst 16-jährige Nachwuchsstar Evan Rachel Wood. Manko: Die vor Klischees triefende Figur des bösen Indianers.



Ringo                     zur Übersicht
(USA 1938: „Stagecoach“/ca. 90 min.)
Regie: John Ford
Drehbuch: Dudley Nichols (nach dem Roman "Stage to Lordsburg" von Ernest Haycox)
Musik: Boris Morros
Kamera: Bert Glennon
Darsteller: John Wayne, Claire Trevor, Thomas Mitchell, John Carradine, Andy Devine, George Bancroft

Eine Postkutsche verläßt die texanische Kleinstadt Tonto und begibt sich auf den Weg nach Lordsburg, Arizona. Eine gefährliche und anstrengende Fahrt steht den 9 Passagieren bevor, da die Einöden Neu Mexikos durchquert werden müssen und Apachenhäuptling Geronimo auf dem Kriegspfad ist. Den Weg durch indianerreiches Gebiet treten u. a. an: der Spieler Hatfield, der stets besoffene Dr. Boone (Thomas Mitchell), die schwangere Lucy Mallory, der mit den Rücklagen seiner Bank durchgebrannte Gatewood, die Bardame Dallas und kurzfristig auch Sheriff Wilcox, der den bekannten Desperado Ringo (John Wayne) eingefangen hat. Die Emotionen kochen sehr bald hoch. Kurz vor der Ankunft in Lordsburg, als alle Passagiere bereits aufatmen, wird dann die Kutsche von den Indianern angegriffen. Nun sind es nicht unbedingt die Guten und Reinen, die den Tag für die Postkutsche noch retten. Nur knapp entkommen die Reisenden dem Tod. Ein Passagier bezahlt die Fahrt mit seinem Leben. Schließlich das Finale in Lordsburg: Ringo hat noch eine "Rechnung" zu begleichen.

Dieser meisterhafte Westernklassiker wurde 1939 mit zwei Oscars
ausgezeichnet (Beste Musik; Bester Nebendarsteller: Thomas Mitchel). RINGO gilt als der vollendetste Western der Filmgeschichte. Fords Virtuosität ist hier sowohl in der Darstellung der Personen sowie in der Entwicklung der Handlung vollkommen.

RINGO (STAGECOACH) lebt v. a.  von seiner perfekten Dramaturgie und den durchweg glänzenden Darstellern. Wayne ist der "leading man" und in seiner Rolle ideal besetzt, ohne jedoch den Film zu dominieren; vielmehr kommen die übrigen Charaktere genauso zur Geltung. Auf jeden Einzelnen könnte man ein Loblied singen. Nicht nur auf den für seine Darstellung des versoffenen Doc Boone zu recht mit dem Oscar ausgezeichneten Thomas Mitchell, sondern auch auf die in ihrer Verletztlichkeit unendlich rührende Claire Trevor oder auf John Carradines Gentleman-Spieler und und und... Herrlich auch die Dialoge zwischen George Bancroft und Andy Devine auf dem Kutschbock.

Nach der ersten deutschen Kinofassung von 1950, unter dem Titel HÖLLENFAHRT NACH SANTA FÉ, wurde der Streifen 1963 nochmals neu herausgebracht. Dieses Mal unter dem Titel RINGO, versehen mit einer neuen Synchronisation und einem ganz eigenen und neuen Soundtrack. Angeblich waren die originalen Perfobänder mit den Geräuschen und der Musik nicht mehr vorhanden. Für den gesamten deutschsprachigen Raum bedeutet deshalb die Synchronfassung aus dem Jahre 1963 die Version von STAGECOACH, wie sie uns allen als RINGO vertraut und vor allem aus dem TV her bekannt ist.



12 Uhr Mittags                    zur Übersicht
(USA 1952: „High Noon“/ca. 85 min.)
Regie: Fred Zinnemann
Drehbuch: Carl Foreman nach der Strory "The Tin Star" von John W. Cunninghan
Musik: Dimitri Tiomkin
Darsteller:
Gary Cooper, Grace Kelly, Thomas Mitchel, Lloyd Bridges, Katy Jurado, Ian McDonald, Sheb Wooley, Robert J. Wilke, Lee van Cleef

Beim Tag seiner Hochzeit steht Sheriff Will Kane vor einer schweren Gewissensentscheidung. Eigentlich wollte er mit seiner jungen Frau Amy die Stadt verlassen. Doch der gefürchtete Mörder Frank Miller hat sich angekündigt, um sich für die sieben Jahre Zuchthaus zu rächen. Soll sich Kane, von Freunden und Mitbürgern verlassen, in der ausgestorbenen Stadt Miller und seinen drei Komplizen stellen? Oder Amys Bitten nachgeben, die als Quäkerin jede Form der Gewalt verabscheut? Als um zwölf Uhr mittags der Zug in der glühenden Hitze im Bahnhof einrollt, schlägt die Stunde der Entscheidung ...

Szene ZWÖLF UHR MITTAGS Gary Cooper und Grace Kelly
in ZWÖLF UHR MITTAGS
vor der tickenden Zeit


Der einsame Marshall, die intolerante Frau, die feigen Bürger, die skrupellosen Killer. Urbilder des klassischen Western. Doch Fred Zinnemann inszenierte daraus ein atemberaubendes Statement über Gewalt und Verantwortung, so wie es Hollywood noch nie gesehen hatte: Nach dem festen Gesetz des Western bleibt sein Held standhaft – doch die Angst ist ihm ins Gesicht geschrieben. Quälend langsam vergeht die Zeit, in der Marshall Kane verzweifelt Hilfe sucht. Ein zweifelnder Held, eine Frau, die ihre Ideale verrät, um ihren Mann zu retten – Zinnemann erlaubt dem Western Menschlichkeit. Für große Spannung sorgt, daß die Länge des Films fast exakt der realen Zeit, in der die Handlung spielt, entspricht.

Der künstlerich herausragende Western-Klassiker erhielt 1952 vier Oscars. Gary Cooper erhielt für seine Darstellung des Marshall Kane einen Oscar und auch Dimitri Tiomkin, der Komponist des weltberühmten Songs "Do not forsake me, oh my darlin" (gesungen von Tex Ritter), wurde mit dieser Auszeichnung bedacht.


Die Glorreichen Sieben                       zur Übersicht
(USA 1960: „The Magnificent Seven“/ca. 123 min.)
Produktion und Regie: John Sturges
Drehbuch: William Roberts
Musik: Elmer Bernstein
Produktionsleitung: Walter Mirisch
Darsteller: Yul Brynner, Eli Wallach, Steve McQueen, Charles Bronson, Robert Vaughn, Brad Dexter, James Coburn, Horst Buchholz

Der Bandit Calvera (Eli Wallach) und seine Bande überfallen alljährlich das mexikanische Dorf Ixcatlan und rauben den Bewohnern die Ernte. Aus Verzweiflung engagieren die Bauern den Revolverschützen Chris (Yul Brynner). Dieser akzeptiert das Angebot und rekrutiert sechs weitere kampferprobte Männer, die alles daran setzen, das Dorf von der Bedrohung zu befreien. Als Lohn winkt alles, was das Dorf zu bieten hat. Die glorreichen Sieben verwandeln den Ort in eine Festung und locken Calvera in die Falle. Doch er kann entkommen und schwört Rache. Ein mörderischer Kampf auf Leben und Tod entbrennt ...

Ein grandioser Welterfolg, der zu den besten Western aller Zeiten zählt. John Sturges ("Der alte Mann und das Meer") übertrug die Geschichte aus Akira Kurosawas preisgekröntem Werk "Die sieben Samurai" auf das Westerngenre. Für die Dreharbeiten in Mexiko versammelte er jede Menge Prominenz. Mit dabei auch der junge Horst Buchholz als Chico. Die Musik von Elmer Bernstein erhielt eine Oscar-Nominierung.

Die „Nachfolger“ waren bei weitem nicht mehr so erfolgreich:



Der Mann, der Liberty Valance erschoß                     zur Übersicht
(USA 1962: "The Man Who Shot Liberty Valance"/ca. 118 min.)
Regie: John Ford
Produzent: Willis Goldbeck
Darsteller: James Steward, John Wayne, Vera Miles, Lee Marvin, Edmond O'Brien, Andy Devine, Ken Murray

James Stewart spielt charmanten, etwas unbeholfenen Großstadtanwalt, der das idyllische Städtchen Shinbone von seinem größten Schurken Liberty Valance (Lee Marvin) befreien soll. Der Titelheld wird von dem größten Star gespielt, der jemals mit einem sechsschüssigen Revolver feuerte: John Wayne. Die beiden Gegenspieler, der aufrichtige Anwalt (Stewart) und der raue Rancher (Wayne), konkurrieren um die Liebe zur selben Frau (Vera Miles). Am Ende rechnet der eine zwar mit dem Schurken ab, der andere jedoch bekommt das Mädchen.

Ein moderner Western, der viele andere in den Schatten stellt. Vom gleichen Kaliber wie Stagecoach, der zu den größten Western aller Zeiten zählt. Der Name John Ford steht für das Genre Western und ist Garant für eine erstklassige Besetzung.



Zwei glorreiche Halunken                     zur Übersicht
(Italien 1966: "Il Buono, il Brutto, il Cattivo" - "The Good, The Bad And The Ugly“/ca.162 min.)
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Age-Scarpelli, Luciano Vincenzoni und Sergio Leone
Musik: Ennio  Morricone
Produzent: Alberto Grimaldi
Darsteller: Clint Eastwood, Lee van Cleef, Eli Wallach, Aldo Giuffre, Mario Brega, Luigi Pistilli

Ein mysteriöser Fremder namens Joe, der mexikanische Revolverschütze Tuco und Setenza, ein sadistischer Krimineller, sind auf der Jagd nach einer Geldkassette. Inhalt: 200.000 Dollar. Die drei Desperados haben untereinander nichts gemeinsam – werden aber zu Komplizen, wenn es die Situation erfordert. Doch jeder verfolgt nur ein Ziel: die Geldkassette. Und keiner von ihnen ist bereit, zu teilen ...

Sergio Leone, Vater des "Spagetti-Western", nimmt sich viel Zeit um die Suche nach der Geldkassette zu erzählen. So vergehen geschlagenene zehn Minuten bis zum ersten Dialog! Eine Gesamtlänge von 171 Minuten wollen die internationalen Verleiher dem Publikum nicht zumuten - und schneiden deshalb 16 Minuten aus der italienischen Originalfassung. Leone ist darüber immer sehr unglücklich gewesen. Die neue, ungeschnittene, DVD-Edition hätte ihm deshalb ganz sicher gefallen.

Ein mitreißender Western: hart, packend und unerbittlich wie seine legendären Vorgänger:

Kult-Regisseur Sergio Leone (1929 - 1989) sagte über seine Western:
"Wenn bei meinem amerikanischen Kollegen John Ford einer aus dem Fenster schaut, blickt er in eine strahlende Zukunft. Macht bei mir jemand das Fenster auf, dann weiß man: Der wird jetzt erschossen."
 

Spiel mir das Lied vom Tod                     zur Übersicht
(Italien/USA 1968: „C’era una volta il west“)
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Segio Leone und Sergio Donati
Musik: Ennio Morricone
Produzent: Fulvio Morsella
Produktionsleitung: Bino Cicogna
Darsteller: Claudia Cardinale, Henry Fonda, Jason Robards, Charles Bronson, Gabriele Ferzetti

Farmer McBain will sein Land nicht an die Eisenbahngesellschaft verkaufen. Deshalb heuert Eisenbahnchef Morton (Gabriele Ferzetti) den Killer Frank (Henry Fonda) an um den Kampf um Macht und Geld für sich zu entscheiden. Der schießt McBain und seine drei Kinder über den Haufen. Was er nicht weiß: McBain hatte kurz zuvor geheiratet und seine Witwe Jill (Claudia Cardinale) denkt nicht daran, das Land kampflos aufzugeben. Ihr zur Seite stehen der Outlaw Cheyenne (Jason Robards) und ein namenloser Mundharmonikaspieler (Charles Bronson). Dieser ersteigert das Sück Land und gibt es Jill zurück. Außer sich vor Wut fordert der Killer Frank den „Fremden“ zum Duell. Der geheimnisvolle Fremde hat mit Frank eine alte Rechnung offen ...

Die Schlüsselscene: Jugenderinnerung an ein makabres Todesspiel
Schlüsselscene:
Jugenderinnerung an ein makabres Todesspiel

Eiskalt blitzen seine stahlblauen Augen: Bösewicht Henry Fond betrachtet genüssslich eine besonders grausame Hinrichtung: Ein Junge trägt seinen Vater, der an einem Strick hängt, auf den Schultern. Mit diabolischem Grinsen schiebt der Schurke dem Jungen eine Mundharmonika zwischen die Zähne und flüstert: "Spiel mir das Lied vom Tod." Schließlich bricht der 15jährige zusammen. - Eine quälend lange Szene, aber unvergessen.
 

Dieser unter der Regie von Sergio Leone produzierte Film wurde zum König aller Western:

 

Man nannte ihn Hombre                    zur Übersicht
(1966: "Hombre"/ca.106 min.)
Regie: Martin Ritt
Drehbuch: Irving Ravetch und Harriet Frank, jr., nach dem Roman von Elmore Leonard
Musik: David Rose
Darsteller:
Paul Newmann, Fredric March, Richard Boone, Diane Cilento, Cameron Mitchel, Barbara Rush, Peter Lazer, Margaret Blye, Martin Balsam, Skip Ward, Frank Silvera, David Canary, Val Avery, Larry Ward

John Russel (Paul Newman), ein Weißer, der von Apachen aufgezogen wurde, ist Fahrgast einer Postkutsche im östlichen Arizona in den 1880er Jahren. Er ist auf dem Weg nach Hause, um sein Erbe zu fordern. Zu seinen Mitreisenden zählen neben dem Fahrer Henry Mendez (Martin Balsam) der skrupellose Indianeragent Alexander Favour (Frederich March), dessen Frau Audra (Barbara Rush), ein jungverheiratetes Ehepaar (Peter Lazer und Mragaret Blye), Gasthausbesitzerin Jessie Brown (Diane Cilento) und der kurz angebundene Fremde Cicero Crimes (Richard Boone). Russell, der unter dem Namen "Hombre" bekannt ist, schlägt vier bewaffnete Banditen in die Flucht, die Favour 12.000 Dollar rauben wollen, die dieser während seiner Arbeit bei der Regierung unterschlagen hat. Das Geld wird gerettet. Dann führt "Hombre" die Fahrgäste zu einem stillgelegten Bergwerk, um die unvermeidliche Belagerung abzuwarten, wenn die Banditen am nächsten Tag zurückkehren.

Spannender, psychologisch präziser Western.

 

Mackenna’s Gold                     zur Übersicht
(USA 1967: "Mackenna's Gold"/ca.118 min.)
Regie: Jack Lee Tompson
Drehbuch: Carl Foreman ("12 Uhr Mittags", Oscar für "Die Brücke am Kwai"), nach einer Novelle von Will Henry
Musik: Quincy Jones
Produktion:  Carl Foreman und Dimitri Tiomkin

Darsteller:
Gregory Peck, Omar Sharif, Telly Savalas, Julie Newmar, Camilla Sparv, Keenan Wynn, Ted Cassidy, Lee J. Cobb, Raymond Massey, Burgess Meredith, Anthony Quayle, Edward G. Robinson, Eli Wallach

Kurz vor seinem Tod verrät ein Indianer Marshal Mackenna (Gregory Peck), wo er einen legendären Goldschatz finden kann. Sowohl die Gangersterbande des Banditen Colorado (Omar Sharif) als auch die Bürger der Stadt sind jetzt hinter Mackenna und seiner Karte, welche dei Lage des "Gold-Tales" aufzeigt, her. Aber die persönlichen Feindschaften müssen immer wieder zurückgestellt werden gegen den gemeinsamen Feind: die Apachen. Der Wettlauf jeder gegen jeden um Mackenna's Gold treibt unaufhaltsam seinem Höhepunkt zu.

Tolle Kulisse, atemberaubende Landschaftsaufnahmen, fesselnde Story. Ein Western-Klassiker der Spitzenklasse mit Weltstar-Besetzung.

Die Geschichte spielt in in Arizona und vor allem dort wurde auch gedreht: Die Filmarbeiten begannen am 15. Mai 1967 in der Nähe vom Grant's Pass in Oregon, wo die Szenen am Rogue River enstanden. Für diese Einstellungen wurden spezielle Bühnen konstruiert, auf denen die Kameras direkt über dem Wasser aufgestellt werden konnten. Von dort zogen Besatzung und Crew zum Canyon de Chelly in Arizona, wo das fiktive Lost Adams entstand. Danach ging es weiter nach Kanab, Utah, mit seinen üppig bewachsenen Tälern und grünen Tafelbergen. Dann nach Page, dem  Marble Canyon in Arizona aus der Öffnungssequenz des Films. In Kanab hatte die Crew inzwischen einen "Swimming Pool" in die Felsen gesprengt für Julie Newmars berühmte Nacktbadeszene, die im März 1968 mit einer Fotoserie im Playboy gewürdigt wurde. Nachdem die Aufnahmen in Utah abgeschlossen waren, kehrten Besetzung und Crew nach Kalifornien zurück, wo die Wüstenszenen in der Nähe von Palmdale abgedreht wurden. Die Produktion kostete 7 Millionen Dollar und wurde am 9. September 1968 beendet.


Long Riders                     zur Übersicht
(1980: "The Long Riders"/ca. 95 min.)
Regie: Walter Hill
Drehbuch: Bill Bryden, Steven Phillip Smith, Stacy u. James Keach
Musik: Ry Cooder 
Produzent: Tim Zinnemann
Darsteller:
David Carradine, Keith Carradine, Robert Carradine, James Keach, Stacy Keach, Dennis Quaid, Randy Quaid, Christopher Guest, Nicholas Guest

Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg fühlen sich die Gebrüder James und Younger heimatlos. Zusammen mit den Millers bilden sie die berühmt-berüchtigte James/Younger-Bande. Als dreiste Bank- und Zugräuber sind sie schon bald die bevorzugten Jagdopfer der Pinkerton-Detektive. Aber die Gesetzlosen sind nicht einfach nur die Bösen und die Guten nicht nur gut.

Long Riders erzählt die legendäre Geschichte von Jesse James der Realität wahrscheinlich am nähesten kommend. Dieser Western ist sehr zu empfehlen; u. a. auch wegen der Star-Besetzung. Denn nicht nur im Film sind es Brüder: James und Stacey Keach sind Jesse und Frank James, Keith Carradine und seine Brüder spielen die Youngers, Dennis und Randy Quaid die Miller-Brüder.

Der Stoff, der schon häufig verfilmt wurde, ist auch bei neueren Bearbeitungen immer wieder Thema:

Maßstäbe sind nach wie vor die Klassiker:



Young Guns                     zur Übersicht
(USA 1988: „Young Guns“/ca. 102 min.)
Regie: Christopher Cain
Drehbuch: John Fusco
Musik: Anthony Marinelli
Darsteller:
Emilio Estevez, Kiefer Sutherland, Lou Diamond Phillips, Charlie Sheen, Dermot Mulroney, Casey Siemaszko, Terence Stamp, Jack Palance, ... Tom Cruise
(Nur wer ganz genau hinsieht, entdeckt ihn bei der Schießerei am Schluß mit Schnurrbart!)

1878, Lincoln County: In einer Zeit ohne Gesetz und Ordnung findet der junge Outlaw Billy (William H. Bonney, später genannt "Billy the Kid") bei dem britischen Rancher Tunstall gerade noch rechtzeitig Zuflucht vor seinen Verfolgern. Auf der Ranch haben bereits fünf andere elternlose Burschen Unterschlupf gefunden - allesamt hervorragende Schützen! Sie sollen Tunstalls Ländereien und Herden gegen Diebe und Mörder verteidigen. Als Nachbar Murphy Tunstall ermorden lässt, schwören die Jungs ("Young Guns") Rache für ihren väterlichen Freund und erklären dem skrupellosen und mächtigen "Santa Fe-Ring" den Krieg. Ihr brutales Vorgehen macht sie zu den meistgesuchten Outlaws des Landes und eine gnadenlose Jagd beginnt ...

Der spektakuläre und harte Western mit sensationeller Traumbesetzung erhielt 1990 eine Fortsetzung mit dem Titel YOUNG GUNS II

Das Thema Billy the Kid wurde schon wiederholt bearbeitet. So z. B.:



Young Guns II                     zur Übersicht
(USA 1990: „Young Guns II“/ca. 100 min.)
Regie: Geoff Murphy
Drehbuch: John Fusco
Musik: Alan Silvestri
Darsteller:
Emilio Estevez, Kiefer Sutherland, Lou Diamond Phillips, Christian Slater, Willam Petersen, Viggo Mortensen

Billy the Kid und seine Bande, die Regulators, werden von Sheriff Pat Garrett, einem alten Freund von Billy, gnadenlos durch den Wilden Westen gejagt. Billy und seine Jungs wollen sich nach Mexico absetzen - falls es ihnen gelingt, ihrem unbarmherzigen Verfolger ein weiteres Mal zu entkommen.

In  der actionreichen Fortsetzung von YOUNG GUNS ist natürlich auch der für den Oscar nominierte Titel "Blaze of Glory" zu hören. Der Song von Jon Bon Jovi gewann den Golden Globe als bester Originalsong.




Erbarmungslos                     zur Übersicht
(1992: „Unforgiven“/ca. 125 min.)
Produktion und Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: David Webb Peoples
Ausstattung: Henry Bumstead
Kamera: Jack N. Green
Ausführender Produzent: David Valdes
Musik: Lennie Niehaus
Darsteller: Clint Eastwood, Gene Hackman, Morgan Freeman, Richard Harris

William Munnys (Clint Eastwood) Beruf ist der Tod. Der wortkarge Mann tötet auf Bestellung. Für seinen letzten (!) Auftrag macht er sich auf den Weg in das Westernstädtchen Big Whiskey: Einige Prostituierte beauftragen ihn, die Männer zu töten, die einer Hure das Gesicht zerschnitten haben. Doch Munny ist nicht der einzige in der Stadt, der den Tod bringt ...

Ein klassischer, knallharter Western von und mit der Kinolegende Clint Eastwood und einem unglaublichen Aufgebot an Superstars! 

4 Oscars 1992: Bester Film – Beste Regie: Clint Eastwood – Bester Nebendarsteller: Gene Hackman – Bester Schnitt: Joel Cox

Mit der Darstellung eines kränkelnden Ex-Killers warf Eastwood das Image des selbstsicheren Superschützen, das er den überaus erfolgreichen Italo-Western von Sergio Leone verdankte, endgültig über den Haufen. Clint räumt in "Erbarmungslos" radikal mit Western-Mythen auf: Die Straßen der Städte sind schlammig, Männer feige, schmutzig und verkommen. Gewehre neigen zur Ladehemmung, Legenden sind auf Lügen gebaut. Auf einen weiteren Western von Clint Eastwood  brauchen die Fans nicht zu warten, denn: "Der Film ist die Summe dessen, was ich über den Western fühle."

 

Maverick                     zur Übersicht
(1994/ca. 118 min.)
Regie: Richard Donner
Drehbuch: William Goldman
Basierend auf "Maverick", erfunden von Roy Huggins
Musik: Randy Newman
Produktion: Bruce Davey und Richard Donner
Darsteller: Mel Gibson, Jodie Foster, James Garner, Graham Greene, James Coburn, Alfred Molina

Auf einem Mississippi-Dampfer wird ein Pokerturnier der Superlative veranstaltet. Preisgeld: Eine halbe Million Dollar. Die möchte sich natürlich der charmante Profi-Zocker Bret Maverick (Mel Gibson) gerne in die Tasche stecken. Mit Mühe hat er die hohe Teilnahmegebühr zusammengekratzt. Der Auftritt seines Lebens scheint zum Greifen nah. Aber um teilnehmen zu können, muß er noch verdammt knifflige Probleme mit der unwiderstehlichen Trickbetrügerin (Jodie Foster) lösen, die ihm nicht nur das Herz, sondern auch noch die Brieftasche stiehlt.

Edel-Western mit Action und Witz im rasanten Tempo und mit Starbesetzung: Mel Gibson, Jodie Foster und James Garner, der bereits in der preisgekrönten Western-Serie MAVERICK von 1957-60 die Titeltrolle verkörperte. In Nebenrollen ist der Film außerdem voll von bekannten Gesichtern aus einstigen legendären Westernserien: Z. B: Doug McClure, der 9 Jahre den Trampas in DIE LEUTE VON DER SHILOH-RANCH spielte oder Robert Fuller, der durch AM FUSS DER BLAUEN BERGE zur Kultfigur wurde. Fuller wirkte u. a. auch in BIG VALLEY mit. U. v. a. m. Zusätzlich übernahmen viele bekannte Country-Stars kleine Rollen.

 

Tombstone                       zur Übersicht
(1993/ca. 125 min.)
Regie: George P. Cosmatos
Drehbuch: Kevin Jarre
Musik: Bruce Broughton
Produzenten: James Jacks, Sean Daniel und Bob Misiorowski
Starbesetzung: Kurt Russel, Val Kilmer, Sam Elliot, Bill Baxton und Carlton Heston

unterwegs zum O.K. Corral
Auf dem Weg zur Schießerei am O. K. Corral:

v. l.:
Doc Holliday (Val Kilmer)
Virgil Earp (Sam Elliot)
Wyatt Earp (Kurt Russel)
Morgan Earp (Bill Baxton)

Jede Stadt hat ihre Geschichte. Tombstone hat eine Legende: Man schreibt den 26. Oktober 1881. Es ist der Tag, der in dem kleinen Städtchen Tombstone 3 Männern das Leben kostet, 4 andere Männer zu Helden macht und ihre Geschichte zur ewigen Legende.
Nur wenige Menschen wußten: Die vier Männer, die sich langsam zum Ende der Stadt fortbewegten, wollten den Kampf. Wyatt Earp (Kurt Russel), der Inbegriff der Gerechtigkeit, seine 2 Brüder, und Doc Holliday (Val Kilmer), der halbtote Spieler und Bösewicht, treffen am O. K. Corral auf die Clanton- und McLaury-Brüder ...


Wyatt Earp                     zur Übersicht
(1994/ca.183 min.)
Regie: Lawrence Kasdan
Drehbuch: Dan Gordon und Lawrence Kasdan
Musik: James Newton Howard
Produzenten: Jim Wilson/Kevin Costner/Lawrence Kasdan
Starbesetzung: Kevin Costner (Wyatt Earp), Dennis Quaid (Doc Holliday), Gene Hackman (Nicholas Earp)

Der Witwer Wyatt Earp schlägt sich als Büffeljäger durch. In Wichita trifft er auf seinen Bruder James und wird Deputy-Sheriff. Nach einer Zwischenstation in Dodge City gehen Wyatt und seine Brüder als Gesetzeshüter nach Tombstone, wo die Clanton-Gang Ärger macht. - Die fesselnde Verfilmung des dramatischen Lebens von Wyatt Earp. Ein Meisterwerk mit Superstar Kevin Costner: Der legendäre Marshal von Dodge City, seine Brüder und sein Freund Doc Holliday sagen der Gesetzlosigkeit des Wilden Westens den Kampf an. Doch ihre brutale Vorgehensweise macht sie zu umstrittenen Helden ...

Man glaubt, den Staub der Straße zu schmecken, das Blut der Toten zu riechen.

Viele haben die Rolle des Wyatt Earp hinter sich: Henry Fonda, Burt Lancaster, James Stewart ...

Die legendäre Schießerei am O.K. Corral  zwischen den Earp-Brüdern und der Clanton-Gang gehört zu den meistverfilmten Geschichten des Wilden Westens:

Mit der Realität nahm man es in keinem der genannten Filme sehr genau. Nachdem John Sturges den Stoff 1957 mit "Zwei rechnen ab"  schon einmal thematisiert hatte, erzählte er die Geschichte zehn Jahre später in "Die fünf Geächteten" noch einmal aus einer anderen Perspektive.



Wild Bill                     zur Übersicht
(1995/ca. 94 min.)
Regie und Drehbuch: Walter Hill
Nach dem Stück „Fathers and Sons“ von Thomas Babe und nach dem Roman „Deadwood“ von Pete Dexter
Musik: Van Dyke Parks
Produzenten: Richard D. Zanuck und Lili Fini Zanuck
Darsteller:
Jeff Bridges, Ellen Barkin, David Arquette, John Hurt, Diane Lane, Keith Carradine, Christina Applegate, Bruce Dern, James Gammon, Marjoe Gortner

Deatwood, Sauth Dakota: Ein mysteriöser Fremder ist in der Stadt – und will Deadwood nicht eher verlassen bis er Wild Bill Hickok erledigt hat. Wer ist dieser Mann, der den Mut hat, sich mit einer lebenden Legende anzulegen? Wild Bill findet Trost in den Armen der reizenden Calamity Jane. Doch ihn plagt die Erinnerung an die einzige Frau, die er je wirklich geliebt hat. Nun aber könnte diese Sehnsucht seinen Untergang bedeuten ... 

WILD BILL erweckt eine der fasziniernden Gestalten des Wilden Westens zu neuem Leben. Er war die Legende seiner Zeit - und ist es bis heute geblieben. Wild Bill Hickok, der saufende und schießende Revolverheld, der immer am Rand des Abgrunds lebte. Hickoks wüste Lebensgeschichte wird in atemberaubenden Bildern und rasantem Tempo erzählt. Jeff Bridges als Wild Bill Hickok und eine umwerfend schöne Ellen Barkin als Calamity Jane glänzen in dem  Meisterwerk des „Action-Regisseurs“ Walter Hill („Red Heat“). 



The James Gang                     zur Übersicht
(1995: „Frank And Jesse“/ca. 90 min.)
Drehbuch und Regie: Robert Boris
Produzenten: Cassian Elwes und Elliot Kastner
Darsteller:
Rob Lowe, Bill Paxton, Randy Travis, Dana Wheeler-Nicholson, Luke Askew, Alexis Arquette, William Atherton

Der gnadenlose Feldzug der gefürchtetsten Gesetzlosen des Wilden Westens: Mit dem Ende des Bürgerkrieges kehren Frank (Bill Paxton) und Jesse James (Rob Lowe) zu ihrer heimatlichen Farm zurück, verfolgt von den grauenhaften Bildern unzähliger Toter. Vor den Augen tatenloser Yankee-Soldaten wird der Jüngste der James-Familie getötet. Der Mord läßt Jesse jeden Skrupel vergessen. Er sieht keinen anderen Weg, als von nun an das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen. Jesses Rache macht auch seinen Bruder Frank zu einem Verfolgten. Von nun an fristen beide ein Leben auf der Flucht. Als sie Zeugen weiterer Grausamkeiten und Plünderungen werden, vereinen sie sich mit ihren restlichen Brüdern. Als die James-Gang, mit dem Ruf der berüchtigsten Gesetzlosen, führen sie einen blutigen Krieg gegen die Männer, die das Gesetz schreiben, es aber ständig mißachten.

Wie schon in dem (sehr empfehlenswerten) Streifen "Long Riders" von 1980 wird in diesem Spätwestern die Geschichte der James-Gang, die schon häufig verfilmt wurde, relativ authentisch dargestellt.


Schneller als der Tod                     zur Übersicht
(USA 1995: „The Quick And The Dead“/ca. 107 min.)
Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Simon Moore
Musik: Alan Silvestri
Produzenten: Joshua Donan, Allan Shapiro, Patrick Markey
Darsteller:
Gene Hackmann, Sharon Stone, Russell Crowe, Leonardo Di Caprio, Lance Henriksen, Tobin Bell, Roberts Bossom

Einmal im Jahr will der Tyrann seine Feinde sehen. John Herod (Gene Hackman), skrupellose Herrscher über ein kleines Städtchen im Wilden Westen, stellt sich im öffentlichen Schießwettbewerb seinen Herausforderern. Preisgeld: 100.000 Dollar! In zahllosen Duellen bringen sich die Revolverhelden gegenseitig um. Doch den heißesten Colt führt die unbekannte Schöne (Sharon Stone). Sie raucht, sie trinkt, sie trifft – und kennt offensichtlich nur ein Zeil: das Duell mit Herod ...

Atemberaubender Western-Thriller voller Blei. Mit den Megastars Gene Hackmann, Sharon Stone, Russell Crowe, Leonardo Di Caprio. Sharon Stone, die als Co-Produzentin fungierte, wollte unbedingt mit Leonardo Di Caprio drehen und zahlte seine Gage selbst. Aber der Film floppte trotz der Stars, spielte in den USA bei 32 Mio. Dollar Kosten nur 18 Mio. Dollar ein. Western-Freunde: Nicht beirren lassen und unbedingt ansehen!


Open Range - Weites Land                     zur Übersicht
(USA 2003: „Open Range“/ca. 134 min.)
Regie: Kevin Costner
Drehbuch: Craig Storper
Musik: Michael Kamen
Produzenten: David Valdes, Kevin Costner, Jake Eberts
Darsteller:
Kevin Costner, Robert Duvall, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter, Diego Luna, James Russo
  

Filmposter Open Range
Ansprechendes Filmposter zu Open Range

Die Cowboys Charley (Kevin Costner) und Boss (Robert Duvall) besitzen kein eigenes Land, treiben deshalb ihre Rinder über die freien Weiden der Prärie. Sehr zum Missfallen des reichen Farmers Baxter (Michael Gambon). Der Herrscher des Städtchens Harmonville will die "Schmarotzer" vertreiben, lässt deren Gehilfen Mose (Abraham Benrubi) umbringen. Charley und Boss nehmen den Kampf gegen Baxter und seine Männer auf - auch wenn ihnen außer der aufrechten Sue (Annette Bening) in Harmonville niemand helfen will.
"Heute werden einige Männer sterben,
... ich werde sie töten"        Charley Waite
Endlich gibt Costner dem dahinsiechenden Western-Genre wieder die Sporen. In ruhigen Bildern erzählt er die klassische Geschichte vom einsamen Kampf für Recht  und Freiheit - inklusive des besten Showdowns seit Clint Eastwoodes "Erbarmungslos".

Gedreht wurde mitten in der Wildnis der kanadischen Provinz Alberta. Beim Bau von Harmonville legten die Macher großen Wert auf historische Genauigkeit. Holz, Nägel, Fensterglas, sogar das Tapetenmuster - alles entspricht historischen Vorgaben.

Schon von der Produktion von DER MIT DEM WOLF TANZT hatten Cevin Costner alle Experten abgeraten und der Film wurde ein Welterfolg. Auch auf OPEN RANGE  wollte niemand wetten - Costner musste die Hälfte des Budgets aus seiner Privatkasse zahlen. Die Mühe lohnte sich: Der Film spielte mehr als das Doppelte seiner Kosten ein.



Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford          
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(2007: "The Assassination of Jesse James bei the Coward Robert Ford"/ca. 160 min.)
Regie: Andrew Dominik
Drehbuch: Andrew Dominik nach der Novelle von Ron Hansen
Musik: Nick Cave und Warren Ellis
Produzenten: Brad Pitt, Dede Gartner, Ridley Scott, Jules Daly, David Valdes

Darsteller:
Brad Pitt, Casey Affleck, Sam Shepard, Mary-Louise Parker, Paul Schneider, Jeremy Renner, Zooey Deschanel, Sam Rockwell

1880: Jesse James ist der meistgesuchte und berühmteste Outlaw im Wilden Westen. Gejagt in zehn verschiedenen Staaten. Ganz Amerika kennt ihn. Aber gleichzeitig ist er auch Amerikas größter Held, von vielen gelobt als Robin Hood der Nation. Nach einem letzten großen Zugüberfall kehrt ihm sein Bruder Frank als letztes Urmitglied der James-Gang den Rücken und Jesse ist gezwungen, fortan mit Männern zu reiten, denen er nicht wirklich vertraut - und das zurecht. Gleichzeitig läßt er den unscheinbaren Robert Ford, jüngster der drei Ford-Brüder, immer näher an sich heran. Robert Ford kennt niemand. Noch nicht! Das Ziel des ehrgeizigen 19jährigen ist es, dies zu ändern. Robert Ford träumt davon, wie Jesse James zu sein. Es will Jesse James Freund werden und zusammen mit seiner Bande reiten. Und wenn ihm dies immer noch nicht den Ruhm einbringt, den er sich erhofft, wird er einen tödllicheren Weg finden. Er glaubt, daß es dann nur eine Möglichkeit gibt, so berühmt zu werden wie Jesse James ... 

Aus Freundschaft wird Rivalität und aus dem Streben nach Ruhm wird Besessenheit in diesem epischen Meisterwerk, mitproduziert von Ridley Scott und fesselnd dargestellt von Brad Pitt (Gewinner der internationalen Filmfestspiele von Venedig als bester Darsteller) als Jesse James und Casey Affleck in der Rolle des jungen Robert Ford, der seinem Ziel immer näher kommt, sich dabei aber von seiner eigenen Menschlichkeit immer weiter entfernt. Brad Pitt und Casey Affleck liefern meisterliche Porträts ab.

Diese Ballade über eine Westernlegende und ihren Mörder erinnert mit ihrem unmelancholischen Ton, der Betonung auf Figuren und Atmosphäre, an die großen Spätwestern der 70er Jahre. Und doch ist diese Chronik eines angekündigten Mordes ein hochmoderner Film, der eine vergangene Zeit präzise heraufbeschwört, um sich explizit über Startum und die krankhafte Verehrung von Vorbildern Gedanken zu machen.


Der Spiegel: "Ein packendes psychologisches Katz- und Mausspiel, das gespickt ist mit historischen Fakten."





Todeszug nach Yuma
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(USA 2007: „3:10 to Yuma“/ca. 117 min.)
Regie: James Mangold
Drehbuch: Halsted Welles und Michael Brandt  & Derek Haas nach einer Kurzgeschichte von Elmore Leonard
Musik:
Marco Beltrami
Darsteller:
Russell Crowe, Christian Bale,
Peter Fonda, Gretchen Mol, Ben Foster, Dallas Roberts, Alan Tudyk, Vinessa Shaw, Logan Lerman

Der Bürgerkriegsinvalide Dan Evans (Christian Bale) hält sich und seine Familie mehr schlecht als recht auf einer öden Ranch in Arizona über Wasser. Mit seinen beiden Söhnen wird er Zeuge eines brutalen Postkutschenüberfalls des berüchtigten Outlaws Ben Wade (Russell Crowe) und seiner Bande. Der hartgesottene Kopfgeldjäger Byron McElroy ist der einzige Überlebende, den Evans mit einem Bauchschuss zum Arzt in Bisbee bringt. Auch Wade ist dort und kann in einer unvorsichtigen Minute gefasst werden. Sofort muss eine Eskorte zur Bahnstation in Contention aufgestellt werden. Von dort fährt der Zug zum Staatsgefängnis nach Yuma um Punkt 3 Uhr 10 ab. Evans, der dringend Geld braucht, lässt sich auf einen Deal ein: Für 200 Dollar eskortiert er Wade zur Bahnstation, wo der Outlaw den Gefängniszug nach Yuma besteigen soll. Doch seine Bande lauert schon darauf, ihn zu befreien ...

Remake des Klassikers ZÄHL' BIS DREI UND BETE (1957) mit Glenn Ford (Regie: Delmer Daves).

Der Film atmet den Geist klassischer Vorbilder, gleichzeitig gibt Regisseur James Mangold ("Walk the Line") dem Genre die Sporen. Er inszeniert eine hochspannende Jagd - authentisch und ohne romantischen Firlefanz. Nur am Ende geht dem Drehbuch ein wenig die Luft aus - Russell Crowes Wandlung vom Brutalo zum Gutmenschen ist leider ziemlilch unglaubwürdig.


Trotzdem: Endlich mal wieder ein gelungener Western!



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